Selbsthilfe Darmkrebs unterstützt EU-Mission „Krebs besiegen“

Tumorerkrankungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. In Österreich ist Krebs mit rund 21.000 Todesfällen pro Jahr1 die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen; in der gesamten EU sterben jährlich rund 1,3 Millionen Menschen2 an Krebs.

Daher wurde die EU-Mission „Krebs besiegen“ ins Leben gerufen, deren oberstes Ziel die Förderung und Verbesserung der Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung bösartiger Tumore ist. Bis 2030 sollen in Europa so drei Millionen Menschenleben gerettet und die Lebensbedingungen von Erkrankten verbessert werden. Dafür stellt die EU insgesamt 4 Milliarden Euro an Forschungs- und Fördergeldern zur Verfügung.

Wissen als Schlüssel

Viele Krebsfälle können durch entsprechend gesunde und aktive Lebensweise vermieden werden. Wichtige Stichworte sind hier: Ernährung, Bewegung, Sonnenschutz, (kaum bis) kein Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Impfungen (etwa gegen HPV) und vieles mehr.

Mehr Wissen, Verständnis und Bewusstsein in der Bevölkerung sind maßgeblich für erfolgreiche Prävention.

Neben der so wichtigen Verbreitung des Wissens um die Prävention geht es in der Mission „Krebs besiegen“ wesentlich auch darum, die Gesundheitsversorgung und Forschung national und international enger zu verzahnen. Eine Arbeitsgruppe hat dafür sechs Ziele definiert, die auf die Bedürfnisse von Krebsforschung, Vorsorge und Versorgung in Österreich zugeschnitten sind.

Nationale Ziele

  1. Wir wollen Krebs besser verstehen
    Die neue Forschungsplattform UNCAN.eu soll molekular-medizinische Daten zusammenführen und sie allen wichtigen Krebs-Forschungseinrichtungen in Österreich zur Verfügung stellen. So kann das Verständnis von Krebs auf molekularer Ebene vertieft und der Weg für neue Behandlungsmethoden geebnet werden.
     
  2. Wir wollen Krebs früher erkennen
    Je früher Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Bei Brustkrebs ist es bereits gelungen, ein organisiertes qualitätsgesichertes Früherkennungsprogramm zu implementieren. Im Rahmen der Mission „Krebs besiegen“ sollen weitere Schritte zur Implementierung des Darmkrebs-Screenings gesetzt werden, und auch geprüft werden, wie die Früherkennung von Lungenkrebs bei Risiko-Patient:innen verbessert werden kann.
     
  3. Wir wollen unsere führenden Krebszentren bestmöglich vernetzen
    Weltweit arbeiten „Comprehensive Cancer Centres“ intensiv an der Erforschung und verbesserten medizinischen Behandlung von Krebserkrankungen. Auch in Österreich gibt es solche hochspezialisierten Krebszentren in Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz. Damit die Zusammenarbeit noch besser klappt, sollen die Aktivitäten und das Know-how der Krebszentren bestmöglich vernetzt werden.
     
  4. Wir wollen ein klinisches Krebsregister erarbeiten
    In Österreich soll die Basis für ein breit angelegtes klinisches Krebsregister geschaffen werden, das Dutzende onkologische Bereiche umfasst und Berichte und Erfahrungen von betroffenen Patient:innen berücksichtigt.
     
  5. Wir wollen die Langzeitnachsorge junger Krebs-Überlebenden verbessern
    Für Kinder und Jugendliche, die eine Krebserkrankung überstanden haben, soll ein „Survivorship Passport“ eingerichtet werden. Dieses Dokument beinhaltet die wichtigsten medizinischen Daten, auf die bei Bedarf zugegriffen werden kann – z. B. im Falle eines Wiederaufkeimens der Erkrankung, aber auch im Falle anderer Erkrankungen oder eines späteren Kinderwunsches.
     
  6. Wir treten für Programme zur nationalen Ko-Finanzierung ein
    Damit österreichische Institutionen und Unternehmen im Rahmen der „Mission Krebs“ europäische Gelder in Anspruch nehmen können, ist eine nationale Ko-Förderung von Projekten notwendig. Die Arbeitsgruppe „Krebs besiegen“ tritt dafür ein, dass die erforderlichen Programme eingerichtet und budgetär ausgestattet werden.